Goethes Faust behandelt Themen von großer Aktualität: Künstliche Intelligenz, fluide ldentitäten, Kapitalismus - und nicht zuletzt die Aporien des modernen Naturverhältnisses. Goethe entwickelt dafür Sprache und Bilder und bezieht alle Wissens und Formbestände ein, auf die er Zugriff hat.
Im Buch und der begleitenden Ausstellung zeigen die Herausgeberinnen, von welchen Vorstellungen, Objekten und Wissensformen Goethe in seiner im Faust geführten Auseinandersetzung mit der entstehenden Moderne ausgeht. Mit vielen historischen wie zeitgenössischen Bildern und pointierten Texten führen sie diese Auseinandersetzung in die Gegenwart mit ihren global kulminierenden Problemen - eine Dechiffrierung, die den Faust als Flaschenpost liest, versandt aus der beginnenden Moderne ins Kapitalozän.
Petra Lutz ist Historikerin und Germanistin. Sie leitet das Goethe-Nationalmuseum in Weimar. MartinNaundorf ist Kurator und Kulturarbeiter. Martin Peschken ist Literatur- und Kunstwissenschaftler. Nanny Schedler ist Historikerin und arbeitet als Koordinatorin für das Goethe Nationalmuseum.