Die Wallfahrtskirche „Maria, Königin des Friedens” in Neviges (Nordrhein-Westfalen) gilt nicht nur als Hauptwerk des Pritzker Preisträgers Gottfried Böhm, sondern auch als wesentliches Beispiel skulpturaler Architektur in den 1960er Jahren und als epochaler Beitrag zum katholischen Kirchenbau des 20. Jahrhunderts. Als Bauwerk fand die Kirche weltweit Beachtung, weniger bekannt ist, dass sie als Krone eines ganzen Wallfahrtsbezirks konzipiert wurde. Gottfried Böhm realisierte eine städtebauliche Intervention und konfigurierte entlang einer aufsteigenden Platzkaskade eine Anlage mit Kindergarten, Pilgerhaus mit Übernachtungsmöglichkeiten und Gemeinschaftsräumen und schließlich jenem Sakralbau. Im Gegensatz zu früheren Studien, die sich nur auf die Kirche selbst konzentrierten, ist dies die erste eingehende Untersuchung des gesamten Bezirks. Diese Publikation richtet sich an ein vielfältiges Publikum und liefert wichtige und neue Grundlagen zum Verständnis von Gottfried Böhms Schaffen.
Steffen Kunkel ist Architekt, Fotograf und Gestalter. Lehrpositionen: TU Darmstadt & KIT Karlsruhe.











