Hey Monte Schlacko, dear Slagorg von Susanne Kriemann untersucht das Zusammenspiel von Natur, Industriegeschichte und Architektur. Ausgangspunkt sind Fotografien, die auf dem „Monte Schlacko“ entstanden – einer ehemaligen Schlackenhalde in Siegen, heute Naturschutzgebiet. Moose, Flechten und Pionierpflanzen, die sich dort auf industriellen Abraum angesiedelt haben, bilden den botanisch-metallurgischen Kern des Buches.
Die Fotografien verbinden sich mit einem künstlerischen Projekt am ehemaligen Kaufhaus Galeria Karstadt, wo großformatige Drucke auf Textilien und Papieren in Schichten an die Fassade montiert wurden. Die Installation machte die architektonische Struktur des Gebäudes lesbar wie eine geologische Schichtung – Beton, Schlacke und Bildmaterial überlagern sich und verweisen auf das Anthropozän als Lebensraum.
Historische Blumenfotografien aus den 1930er Jahren sowie aktuelles Filmmaterial aus Charkiw erweitern den Blick: Pflanzen als Archivträger, Überlebende, Zeugen.
Der Begriff Slagorg – aus „Slag“ (Schlacke) und „Organism“ – steht für Lebensformen, die an den Schnittstellen von Industrie, Natur und menschlicher Intervention entstehen.













